Vier Personen stehen nebeneinander.
Verabschiedung von Pfarrer Holger Tielbürger. Mit Pfarrer Markus Honermeyer, Dorothea Ruhe (Lutherischer Klassenvorstand), Pfarrer Holger Tielbürger und Superintendent Dr. Andreas Lange (von links).

Ein Sonntag der offenen Arme

Pfarrer Holger Tielbürger geht in den Ruhestand

Bad Salzuflen. Pfarrer Holger Tielbürger ist im Gottesdienst in der Versöhnungskirche der evangelisch-lutherischen Gemeinde Schötmar-Knetterheide verabschiedet worden.

Viele Jahre hat der 65-Jährige dort engagiert seinen Dienst verrichtet und viel aufgebaut. Offiziell geht er Ende August in den Ruhestand.
Kantorin Andrea Koschitzki an der Orgel, ein Instrumental-Ensemble und der Ten-Sing-Kreis mit zahlreichen Jugendlichen untermalten den Gottesdienst musikalisch. Superintendent Dr. Andreas Lange entließ Tielbürger offiziell aus dem aktiven Dienst mit Gebet, Segenswünschen und einer Urkunde.

Neben 36 Jahren Gemeindearbeit in Schötmar-Knetterheide war Holger Tielbürger in den vergangenen fünf Jahren auch mit einer Viertelstelle in St. Marien in Lemgo tätig. Zudem arbeitete er auch einige Jahre als Geistlicher Leiter einer Tagungsstätte in Obernkirchen sowie als Religionslehrer an den beiden Bad Salzufler Schulzentren Aspe und Lohfeld.

Tielbürger, der im Gottesdienst schon mal selbst zur Gitarre greift und durch die Reihen wandert, hat ein Faible für Musik und für Jugendarbeit.

Die Gründung des Posaunenchores und des „Ten-Sing-Kreises“, der im letzten Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiern konnte, gehen auf seine Initiative zurück. Zahllose Kinder und Jugendliche konnten sich kreativ und musikalisch ausprobieren und den Glauben an Jesus näher kennenlernen. Die Jugendlichen schenkten ihm zum Abschied eine „Ten-Sing-Mütze“ und dankten: „Ohne dich würde es den Kreis nicht geben.“

Die „Fountain School“ in der Nähe von Nairobi, der Hauptstadt von Kenia, unterstützte er durch die Gründung eines Förderkreises. Aus einem anfänglich kleinen Kindergarten ist so eine große Schule entstanden. Per Live-Schaltung überbrachten Martin und Josephine Guchu, Leiter des Projektes „Fountain School“, ein Dank- und Grußwort aus Nairobi.

„Dieser Sonntag ist ein Sonntag der offenen Arme: Gott nimmt das Verlorene an.“ In seiner Predigt erinnerte sich Tielbürger an den Tag seiner Amtseinführung in Knetterheide, als sein Blick auf den Christus mit ausgebreiteten Armen am Bronzekreuz fiel. Dieser Anblick erinnere ihn an einen liebevollen Vater, der seine Kinder niemals vergesse und dem verlorenen Sohn mit offenen Armen entgegenlaufe. Christus suche verlorene Menschen, um ihnen den Weg zum Himmel zu zeigen. Eine Gemeinde brauche Ermutigung, wenn sie vor einem Wandel stehe. Gottes Volk müsse sich daran erinnern, dass es in Gottes Händen liege. Wenn ein Pastor gehe, müsse sich die Gemeinde auf Gott konzentrieren, der immer für sie sorge.

Dr. Andreas Lange dankte Tielbürger für seine vielen Begabungen, die er im Dienst eingesetzt hat. Vom Vikariat in St. Marien in Lemgo über eine Zeit am Bundeswehrstandort in Augustdorf habe ihn sein Weg nach Knetterheide geführt. „Du hättest das alles nicht geschafft, wenn du nicht die tatkräftige Unterstützung deiner Ehefrau Ulrike und eurer Familie gehabt hättest.“

Der Superintendent würdigte den kreativen Einsatz mit Musik, Band und Lobpreisabenden. Es sei Holger Tielbürger immer wichtig gewesen, Menschen zum Glauben einzuladen. Er habe sich in seinem Dienst flexibel gezeigt und Durchhaltevermögen bewiesen. Dr. Lange dankte dem scheidenden Pfarrer darüber hinaus für das Engagement im Pfarrkonvent und Klassentag der Lutherischen Klasse.

Von Pfarrer André Graf (46), der aktuell noch in der deutschen Gemeinde in Windhuk/Namibia tätig ist und am 5. Oktober als Nachfolger von Tielbürger in Knetterheide eingeführt wird, wurde ein Grußwort per Video eingespielt.